offenen Reisekoffer daneben liegen eine Brille, ein Foto und Sandalen

Minimalistisch reisen: so packst du deinen Koffer platzsparend

Ich bin gerne auf alle Eventualitäten vorbereitet. Auch im Urlaub. Und trotzdem nervt es mich, wenn ich dann wieder viel zu viel Zeug mit mir rumschleppe. Denn mich auf einen kleinen Koffer oder eine Reisetasche zu beschränken, fällt mir oft schwer.

Bei unserem Wochenende in Prag habe ich es dieses Jahr zum ersten Mal geschafft, mit nur einem Rucksack für drei Tage zu verreisen und es hat super funktioniert.

Im Mai waren wir dann eine Woche in Kroatien und der Südsteiermark unterwegs. Neben Badesachen waren auch Sportoutfits gefragt. Mein fester Vorsatz, mit einem kleinen, leichten Handgepäckskoffer auszukommen, funktionierte. Nur haben sich dann noch zwei zusätzliche Taschen und ein paar lose Paar Schuhe im Kofferraum quasi über die Hintertür in unser Urlaubsgepäck geschummelt. Macht ja nichts, wir sind ja mit dem Auto unterwegs, dachte ich. Und doch wars wieder super nervig in unseren Unterkünften nicht einfach nur den Koffer, sondern zusätzlich auch noch die Taschen einzuchecken. Gebraucht hab ich – wie zuvor von meinem Mann schon prognostiziert – wieder nur rund 2/3 der Sachen. 

Hast du auch genug von überfüllten Koffern und schweren Gepäck?

Aus diesem Grund hab ich mich nochmal eingehend mit dem Thema minimalistisch Koffer packen auseinandergesetzt.

Es darf leichter gehen. Ist die Devise für meine nächste Urlaubsreise. Ich will mit leichtem Gepäck reisen und den Urlaub trotzdem genießen können.

Deshalb hab ich in diesem Beitrag nicht nur für dich – sondern vor allem für mich –  zusammengefasst, was beim minimalistischen Packen für mich schon funktioniert und was ich mir fürs nächste Mal noch vorgenommen habe.

Minimalistisch reisen – warum weniger mehr ist.

Mit leichtem Gepäck zu reisen bedeutet für mich nicht nur wenig Gewicht mit mir rumzutragen. Sondern auch wenig Dinge bei mir zu haben, um die ich mich im Urlaub kümmern muss oder die verloren gehen könnten. Schließlich wollen all diese Kleidungsstück und Dinge ein- und ausgepackt, wieder nachhause gebracht und anschließend auch wieder gewaschen und verstaut werden.

Es ist also nicht nur wesentlich bequemer und stressfreier, mit minimalistischem Gepäck zu reisen, sondern bei Flugreisen, wo Gepäckstücke oft schon extra bezahlt werden müssen, auch wesentlich günstiger und schont zugleich die Umwelt.

Das funktioniert schon gut für mich

Die Urlaubscheckliste

Ich hab mir über die Jahre angewöhnt, in einer einfachen digitalen Liste (bei mir in der Notizfunktion am iPad) all die Dinge aufzulisten, auf die ich im Urlaub nicht verzichten möchte.

Diese Liste ist jetzt keine detaillierte Packliste für meine Kleidung, sondern dort habe ich zusätzliche Dinge aufgelistet, die ich nicht vergessen will. Mit drauf sind zum Beispiel: Reisepass, Ladekabel fürs Handy, Wanderschuhe, Kontaktlinsen, Taschentücher, Regenjacke oder Schirm …

Die Liste gibt’s für den Sommer- und für den Winterurlaub. Sie ist eine tolle Gedächtnisstütze, um die wichtigen Dinge mit dabei zu haben.

Kosmetikartikel reduzieren

Meine Kosmetikartikel haben früher einen riesigen Kosmetikbeutel gefüllt, teilweise hatte ich sogar noch meinen eigenen Fön mit dabei. Da muss ich heute schon fast drüber lachen, was ich früher alles für unentbehrlich hielt.

Heute kommt nur das Notwendigste mit und das füllt nur noch ein kleines Stofftäschchen. Mein Gesichtsreiniger (Rosenwasser mit Mandelöl) ist gleichzeitig auch ein Spray für sonnengeplagte Haut und kann auch mal ein Taschentuch zum Feuchttuch machen.

Verschiedenste Kosmetikartikel nebeneinander aufgelegt.
Diese Kosmetikartikel sind auf Reisen für mich völlig ausreichend.

Duschgel nehme ich nur mit wenn ich sicher weiß, dass in der Unterkunft keins vorhanden ist und mein Shampoo fülle ich in super praktische Silikonfläschchen um. Die erweisen mir gute Dienste, weil sie klein sind, gut nachzufüllen und absolut auslaufsicher.

Im Urlaub hab ich auch immer eine kleine Auswahl meiner Lieblingsöle als Notfallapotheke mit dabei. Diese finden in einer kleinen Tasche Platz, die auch als Schlüsselanhänger durchgehen könnte.

Wenn ich mit meinem Mann gemeinsam reise, dann teilen wir Sachen, wie die Zahnpasta, Haarbürste oder Shampoo. Wenn man mit jemanden reist, dann macht es jedenfalls Sinn sich gerade bei den Kosmetikartikeln abzustimmen.

In kombinierbaren Outfits packen

Die Anzahl der Kleidungsstücke reduziert sich automatisch, wenn man gleich in Outfits packt. Damit meine ich, dass ich mir zuvor schon überlege, wie viele unterschiedliche Outfits ich benötige und mir diese dann auch gleich komplett zusammenstelle. Idealerweise achte ich dabei darauf, eher neutrale Stücke zu wählen, sodass zum Beispiel ein Shirt gleich zu mehreren Hosen oder Röcken passt. Statt mehrere Hosen, packe ich meist eine Hose und eine Leggins ein, die ich auch mal zu einem Kleid oder unter einer dünnen Hose tragen kann, wenns etwas kälter wird.

Mein Tuch ist sowohl farbiges Accessoires, als auch ein wärmender Umhang an kühlen Abenden oder bei Bedarf auch eine Decke für eine kurze Rast. Ich überlege mir bei den Teilen, die mit mir reisen, ob ich sie mehrfach verwenden oder auch zweckentfremden kann.

Kleidung platzsparend falten oder rollen

Wie in meinen Schubladen zuhause, mag ich es auch beim Kofferpacken gerne meine Kleidung zu rollen und zu falten. Mit dem Rollen und Falten von Shirts und Blusen kann ich meist auch vermeiden, dass diese am Urlaubsziel total zerknittert ankommen.

Ein echter Gamechanger was Platz und Übersichtlichkeit in meinem Reisegepäck betrifft, sind meine Packtaschen oder auch Packwürfel genannt. Ich hab sie erst seit kurzem und bin jetzt schon riesiger Fan davon.

Packwürfel gefüllt mit Kleidungsstücken
Meine Packtasche gefüllt mit Oberteilen für ein langes Wochenende

In meiner kleineren Packtasche verstaue ich meine Unterwäsche, Socken und Bikinis. In den größeren finden Shirts und Pullis Platz. Der große Vorteil bei diesen Taschen ist, dass ich sie so, wie sie sind, aus dem Koffer nehmen und im Schrank verstauen kann. Das Aus und Einpacken ist also in Nullkommanichts erledigt.

Meine Packtaschen haben einen zusätzlichen Reißverschluss, mit dem ich den Inhalt komprimieren kann und so noch mehr Platz gewinne.

Für mehr Übersichtlichkeit und Organisation in deinem Reisegepäck kannst du aber auch ganz einfach Zipperbeutel verwenden. Diese eignen sich besonders gut, um den Kabelsalat unter Kontrolle zu bringen oder Medikamente einzupacken.

Beim minimalistischen Packen wird man erfinderisch. Wandern Schuhe in meinen Koffer oder meine Tasche, dann nutze ich auch den Platz in den Schuhen, um sie mit Socken oder einem Tuch auszustopfen.

Fragen stellen

Diese drei Fragen helfen mir dabei noch gezielter zu packen:

  • Brauche ich dieses Ding wirklich?
  • Wie oft werde ich es verwenden/anziehen?
  • Hab ich vielleicht ein Ähnliches oder eins mit der selben Funktion, das ich stattdessen verwenden kann?
  • Kann ich es mir im Notfall einfach und relativ günstig wieder kaufen?

Diese Tipps möchte ich demnächst noch umsetzen.

Immer nur für eine Woche packen

Wir reisen selten länger als eine Woche. Aber als ich diesen Tipp las, dachte ich mir, dass man ihn ja auch auf kürzere Zeiten anwenden kann. Also für vier Tage packen, wenn man sieben Tage verreist. Das würde ich jetzt nicht bei meiner Unterwäsche machen, aber die restliche Kleidung lässt sich ja mehrmals tragen.

Was ich bisher auch nie gemacht habe ist, zwischendurch bei Bedarf ein Kleidungsstück zu waschen. Oftmals ist es ja nur ein kleiner Fleck und schon will man das Teil nicht mehr tragen. Da kann ein Stück Wäscheseife super dabei helfen, das Kleidungsstück wieder aufzufrischen.

Was wäre wenn Artikel

Wie schon gesagt, bin ich immer gerne auf alles vorbereitet. Auch wenn das eine Utopie ist, geben mir die Dinge eine vermeintliche Sicherheit.

Auf der anderen Seite will ich es auch beim Reisen zukünftig minimalistischer und leichter haben. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen, die für den Fall der Fälle Dinge zukünftig zuhause zu lassen und mal zu schauen was passiert. Im Notfall kann man meist alles nachkaufen und was ist wirklich das Schlimmste was passieren kann wenn ich zum Beispiel meine Nagelfeile nicht mit dabei habe …

Koffer oder Rucksack?

Hier scheiden sich die Geister und auch ich bin mir in diesem Punkt nicht immer ganz sicher. Bei Reisen im Zug oder mit Handgepäck zu einem kurzen Städtetrip hat sich für mich ein Rucksack bewährt. Wenn man viel zu Fuß unterwegs ist, ist ein Rucksack einfach so viel angenehmer als mit dem Trolley Koffer übers Kopfsteinpflaster zu rattern. Einen 40 Liter Rucksack finde ich hier optimal.

Super praktisch sind hier auch so genannte Duffel Bags. Dies ist eine Kombination aus Reisetasche und Rucksack. Sie lassen sich meist mit einem Reißverschlusssystem fast vollständig öffnen und verfügen über mehrere Innenfächer.

Den Koffer find ich wiederum praktisch, wenn ich für eine längere Reise einpacke, weil alles in einem Stück übersichtlich Platz findet und die Kleidung darin nicht so leicht knittert.

Diese Dinge nehme ich nicht mehr mit.

Meinen Haarfön: In jeder Unterkunft gibt’s zumindest einen kleinen Gäste Fön und im Sommer ist die Haare an der Luft trocknen zu lassen sowieso die beste Variante

Duschgel: Seife oder Duschgel gibt’s in fast jeder Unterkunft. Wenn nicht, dann ist Ersatz schnell gekauft oder das Shampoo hält mal als Duschgel her.

Haarconditioner: Eine Woche lang geht’s ganz easy auch mal ohne.

Körperlotion: Diese verwende ich zuhause auch nur unregelmäßig.

Medikamente für jedes Wehwehchen: Sind meist überall vor Ort zu kaufen.

Ein Frottee Badetuch: Früher hat alleine mein flauschiges Badetuch in Übergröße den halben Koffer gefüllt. Dieses hab ich durch dünne Hamamtücher ersetzt. Sie brauchen wenig Platz und sehen auch noch schön aus.

Schmuck & Gürtel: Außer meinen Ohrringen und Armbändern, die ich sowieso immer trage, bleibt mein Schmuck meist zuhause.

Fazit

Ich finde das Thema minimalistisch Reisen total spannend. Gleichzeitig fordert es mich auch sehr, die Balance zu finden zwischen dem, was ich unbedingt brauche und dem, was mir den Urlaub noch etwas schöner und angenehmer macht.

Auf ein Ding will und kann ich im Urlaub jedenfalls nicht verzichten: das ist ein gutes Buch.

Auch wenn ein E-Book Reader die optimale Variante wäre, um Platz und Gewicht zu sparen, für ein gutes Buch trage ich gerne auch mal etwas schwerer.

Worauf möchtest du im Urlaub keinesfalls verzichten und welche Tipps hast du zum Thema leichter reisen? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

7 Kommentare zu „Minimalistisch reisen: so packst du deinen Koffer platzsparend“

  1. Liebe Carmen, danke für den nützlichen Artikel! Worauf ich nie verzichte ist: ein Buch, mein Reisetagebuch und die Kreditkarte! 😉 Bei mir wandern auch immer noch zu viele Kleidungsstücke in den Koffer und vor allem: Schuhe!!!! Ich bin im Sommerurlaub jetzt für „abends“ und für „schön“ umgestiegen auf EIN Paar goldene oder silberne Sandalen mit höherem Absatz – die passen zu allem! Was auch immer gut ist: ein Waschmittel, um schnell ein T-Shirt oder Sportteil zu waschen – notfalls ginge das auch mit Duschgel! Gute Reise und schönen Urlaub!

    1. Ah, ja die Kreditkarte ist immer gut dabei zu haben :). Ein Waschmittel hab ich (in Form eines kleinen Stücks Kernseife) auch erst seit kurzem mit dabei und finds echt praktisch. Es hat bei mir jedenfalls die Reservehose und den Pulli für alle Fälle ersetzt ;). Dir auch einen schönen Urlaub Monika!

  2. Ich bin früher oft geschäftlich für ein paar Tage bis zu einer Woche verreist. Dafür habe ich mir eine kleine Liste gemacht, wann ich welche Art von Terminen hatte (tagsüber Meetings, abends mehr oder weniger offizielle Dinners) und was ich dazu anziehen und kombinieren könnte. Ich habe dann nur diese Kombinationen mitgenommen + 1 Jeans + 2-3 Shirts + 1 Pullover oder Strickjacke für die wenige Freizeit unterwegs und fürs Fliegen und bin damit immer leicht gereist.
    Jetzt habe ich allerdings gerade eine 3 Wochen Urlaubs- und Geschäftsreise vor mir – die stellt mich auch auf eine Probe beim Packen. Aber dank Deines tollen Blogartikels habe ich mir auf die Schnelle noch die Kofferpacktaschen bestellt – eine gute Idee, denke ich!

    1. Es freut mich, wenn ich dich inspirieren konnte. Die Packtaschen sind wirklich toll, weil platzsparend und auch im Hotelzimmer schnell und leicht verstaut. Ich wünsch dir eine tolle Reise!

  3. Die Kofferpacktaschen sind wirklich ein guter Tipp! Ich habe bisher immer Vakuumbeutel verwendet, war aber nie richtig zufrieden damit. Die sind in der Handhabung einfach nicht optimal.

    Viele Grüße
    Heike

  4. Ich nehme auch immer zu viel Gepäck mit – dabei habe ich schon drastisch reduziert. Mein Mann lächelt immer milde 😊

    Meine Herausforderung: beim Segeln muss ich mit jedem Wetter rechnen, selbst im Sommer (gerade dieser Sommer…) kann es abends echt kalt sein und auf Regen ist man auch immer eingestellt. Gern mag man ich bei mehr als einem Wochenende etwas Auswahlmöglichkeiten.

    Aber… ich habe schon viel weniger mit als früher. Bei Flugreisen bin ich früher gerade mal mit dem Höchstgewicht bis 20 kg ausgekommen. Heute sind es meist ca. 15 kg. Die Packtaschen finde ich klasse, danach google ich mal. Falls du einen Tipp hast, gern. Und ich werde wohl wieder auch eine Grundfarbe für unterwegs umsteigen. Eigentlich wollte ich weg von schwarz, aber für unterwegs der Klassiker zum kombinieren mit einem Tuch oder einem (einem !) farbigen Pullover/ Strickjacke. Ich war im September ein Wochenende mit Rucksack (21 l) nach Holland unterwegs. Erstaunlicherweise bin ich an dem Wochenende mit dem leichten Gepäck hingekommen.

    Was bei mir nie fehlen darf: eBook Reader, iPad, Debitkarte, Ladekabel, Sonnenbrille. Alles andere kann man zur Not eigentlich kaufen.

    Also liebe Carmen – danke für diesen tollen Blogartikel, ich werde mal an meiner Packliste arbeiten 😊

    1. Liebe Monika,
      danke für deinen lieben Kommentar. Ich finde weniger einzupacken braucht auch Übung! Mit jedem Ding, dass man weniger mitnimmt, wird man besser und selbstsicherer. Mein Mann würde behaupten, dass da auch bei mir noch Luft nach oben ist 😉 und das sehe ich genau so.
      Manchmal wenns besondere Anlässe sind, dann mag ich auch mal Auswahl haben und entscheide mich ganz bewusst dazu mehr einzupacken. Kommt halt immer drauf an, … wie so oft im Leben.
      Ich kann dir auf jeden Fall die Packtaschen von Nordkamm empfehlen. Die sind wirklich durchdacht, lassen sich mit einem extra Zipp nochmal ganz klein komprimieren und sind auch wasserdicht, falls du sie außen auf den Rucksack schnallen möchtest. Hier der Link: https://nordkamm.com/collections/taschen/products/packtaschen-packing-cubes-blau
      Viel Spaß beim Erstellen deiner Packliste!

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