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Wusstest du, dass Gegenstände uns direkt und indirekt beeinflussen? Sie lenken uns ab, sie beschäftigen uns, sie kosten Geld und benötigen unsere Zeit. Deshalb ist es so wichtig, sich bereits bevor wir uns einen Gegenstand ins Haus holen, sich darüber Gedanken zu machen, ob wir all dies investieren möchten.
So der Idealfall, klar! In der Realität umgeben wir uns alle mit Dingen, die wir nicht (mehr) brauchen und nicht mögen, die kaputt sind oder schon irgendwo in einer Schublade ihr unbemerktes Dasein fristen.
Werden diese Dinge zu viel, dann erzeugt dies oft Stress, wir fühlen uns unwohl, abgelenkt und laut Studien aus Amerika kann ein Zuviel an Dingen sogar zu gesundheitlichen Problemen führen. Oft spüren wir aber schon viel früher den Wunsch uns von unliebsamen Dingen zu befreien, einfach mal auszumisten.
Was sich so einfach anhört, ist in der Realität oft nicht so einfach. Wir sind überwältigt von der Vielzahl an Dingen und wissen nicht wie wir mit dem Ausmisten anfangen sollen. Ausmisten ist ein Akt, der uns viel Kraft kostet, uns herausfordert, in dem wir Entscheidungen treffen müssen und der uns oft auch emotional berührt.
Deshalb fangen wir oft gar nicht damit an oder hören mitten drin wieder auf.
In diesem Blogartikel hab ich für dich zusammengefasst, wie Ausmisten für dich gelingen kann, wie du am besten mit Ausmisten anfängst und was du als Anfänger dabei beachten solltest.
Warum Ausmisten? Die Vorteile und dein persönliches Warum.
Ausmisten ist kein gemütlicher Spaziergang und Nichts, was man so nebenbei mal machen kann. Deshalb solltest du dir bevor du damit startest, überlegen warum du ausmisten möchtest. Ein starkes Warum lässt dich dranbleiben, auch wenns mal anstrengend und mühsam wird.
Hier eine kleine Auswahl, welche Vorteile Ausmisten für mich persönlich bringt:
- Ich spare Zeit: mit weniger Dingen bin ich schneller beim Aufräumen und Putzen
- Entscheidungen fallen leichter: wenn ich vor einer überschaubaren Anzahl an Kleidungsstücken stehe, die mir alle noch gut gefallen und auch passen, fällt es mir wesentlich leichter mich zu entscheiden.
- Ich spare Geld, weil ich keins für neue Stauraummöglichkeiten ausgeben muss und bewusster konsumiere.
- Ich kann mich besser entspannen und auch konzentrieren, wenn ich in einem aufgeräumten Raum bin.
- Es macht mir Freude
- Meine Räume können atmen und die Energie kommt wieder ins Fließen
Wie fängst du mit dem Ausmisten an – Vorbereitung und Planung
Bevor du startest solltest du dir zu folgenden zwei Punkten Gedanken machen:
- Wie lange gebe ich mir Zeit dafür?
Ein fester Zeitrahmen setzt einen Endpunkt und der ist wiederum wichtig, damit du Aufgaben abschließen und dran bleiben kannst. Ich empfehle dir einen Zeitraum von maximal 3 Monaten bei einer Wohnung und maximal 6 Monate bei einem Haus. - Wo und wie entsorge ich die ausgemisteten Gegenstände?
Besorge dir ausreichend Schachteln und auch Müllsäcke für die ausgemisteten Gegenstände und überlege dir schon mal grob, wo du sie danach hingeben möchtest. Ich empfehle dir auch eine (nicht allzu große) Dilemma Box einzurichten, in der du dir erlaubst Gegenstände noch etwas zu behalten wenn dir die Entscheidung richtig schwer fällt.
Ansonsten hat sich auch das 3 Kisten System bewährt: Je eine Kiste für die Kategorie: Entsorgen, Behalten, Verschenken/Verkaufen
Es lohnt sich auch zu überlegen, den Termin fürs Ausmisten so zu legen, dass er zeitnah zum nächsten Flohmarkt in deiner Umgebung stattfindet.
Und wenns dann los geht: sorge für gute Stimmung und leckeres Essen!
Eine Playlist mit deinen Lieblingssong und gutes Essen zur Stärkung, lassen schlechte Laune erst gar nicht aufkommen.
Finde deine Ausmistmethode und deinen Rhythmus
Ausmisten kann total beflügeln und motivieren, ja sogar zur Sucht werden, es kann aber gerade am Anfang wenn du es übertreibst auch dazu führen, dass du demotiviert aufgibst. Auch hier ist jeder anders, manche misten das ganze Haus an einem Wochenende aus und andere nutzen immer wieder mal ein Zeitfenster zwischendurch.
Finde heraus was dir entspricht! Ich empfehle dir allerdings, einen Zeitplan zu erstellen um innerhalb deines gesetzten Zeitrahmens zu bleiben. Wähle dabei die einzelnen Zeitfenster nicht zu kurz und so, dass du zumindest eine Kategorie abschließen kannst und auch noch Zeit bleibt, die Gegenstände wegzubringen.
Was kann weg?
Grundsätzlich mag ich es den Fokus beim Ausmisten weniger auf das zu legen was weg soll, sondern vielmehr darauf was ich behalten möchte und mir Freude bereitet. So legst du auch beim Ausmisten den Blick auf das Positive und worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, das wird ja bekanntlich mehr in unserem Leben.
Es gibt aber ein paar Kategorien von Dingen, die du in jeden Fall verabschieden darfst:
- Kaputte Gegenstände, die auch nicht mehr repariert werden können
- Gegenstände, die du nicht mehr verwendest
- Kleidung, die dir nicht mehr passt
- Gegenstände, die dir nicht gehören und die du für jemand anderen aufbewahrst
Sortiere nach Kategorien aus und nimm alles raus
Beim Ausmisten gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, die Einen sortieren nach Räumen aus und wieder Andere nach Kategorien.
Ich empfehle ausschließlich nach Kategorien vorzugehen. Also zum Beispiel: Kleidung (hier auch nochmal unterteilt nach Alltagskleidung, Sportkleidung, Kopfbedeckung, Accessoires …) Haushaltsgeräte, Geschirr, Dekogegenstände, Büroartikel usw.
Nur wenn du nach Kategorien vorgehst, bekommst du einen guten Überblick wie viele ähnliche Gegenstände du eigentlich hast. Ich hatte zum Beispiel meine Hauben, Handschuhe, Schals und Tücher an zwei unterschiedlichen Stellen im Haus aufbewahrt und war mir somit gar nicht darüber bewusst wie viele auch farblich gleiche Teile ich eigentlich hatte.
In dem du alle Gegenstände einer Kategorie raus nimmst und vor dir auflegst, bekommst du einen viel besseren Überblick und es fällt dann leichter sich zu entscheiden.
Das bedeutet du startest ganz zu Beginn damit alle Gegenstände auszuräumen und eine grobe Grundordnung herzustellen, indem du sie nach Kategorien sortierst. Dies kannst du in Boxen machen oder die Gegenstände einfach vor dir auflegen.
Mit dieser Kategorie startest du
Maria Kondo empfiehlt in ihrem Buch „Magic Cleaning“ mit den Kleidungsstücken zu starten, dann mit Büchern und Dokumenten weiterzumachen und sich sentimentale Erinnerungsstücke erst ganz zum Schluss vorzunehmen.
Diese Reihenfolge empfiehlt sich, da man mit Kleidungsstücken in der Regel die schnellsten Erfolge erzielt und es hier auch am leichtesten fällt, eine Entscheidung zu treffen. Du kannst also deinen Aufräummuskel schon mal so richtig aufwärmen um am Ende für deine Erinnerungsstücke gewappnet zu sein.
Diese Fragen entscheiden darüber was du behältst
Mit diesen Fragen fällt es dir leichter eine Entscheidung darüber zu treffen, was zukünftig bei dir bleiben darf:
- Nutze ich diesen Gegenstand regelmäßig?
- Erleichtert dieser Gegenstand meinen Alltag?
- Bereite mir dieser Gegenstand Freude wenn ich ihn trage, verwende oder ansehe?
- Muss ich diesen Gegenstand aus einem bestimmten Grund aufbehalten? (zB Geburtsurkunde, Buchhaltungsunterlagen)
Wenn du keine dieser Fragen mit JA beantworten kannst, dann weg damit!
Jedes Ding hat seinen festen Platz
Ist das Aussortieren geschafft, dann geht es darum alles wieder an seinen Platz zu bringen. Nutze die Gelegenheit um deine Schränke und Laden zuvor wiedermal gründlich zu reinigen. Du kannst dazu ein paar Tropfen ätherisches Orangenöl in dein Putzwasser geben, es hat eine reinigende Wirkung und der Duft beruhigt und entspannt.
Am allerwichtigsten beim Einräumen ist es aber, dass jeder Gegenstand einen festen Platz bekommt und gleiche Gegenstände sich am selben Ort befinden. Das bedeutet, wenn du Gegenstände gleicher Art immer am selben Platz aufbewahrst, sparst du dir Zeit beim Aufräumen. Es gibt kein lästiges Suchen mehr und du hast immer den Überblick wieviel und welche Gegenstände du einer Kategorie hast.
Zwei Fehler, die du auf keinen Fall beim Ausmisten machen solltest.
Das Zeug anderer ungefragt ausmisten
Miste nie eigenständig und ungefragt Gegenstände deiner Mitbewohner oder Familienmitglieder aus. Menschen bauen eine emotionale Bindung zu ihren Dingen auf und können es dir ganz schön übel nehmen, wenn du über ihre Dinge entscheidest.
Willst du deine Mitbewohner zu einem ordentlicheren Leben motivieren, dann ist die einzige Möglichkeit selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Ausgemistete Gegenstände nicht gleich weg bringen.
Ein Fehler, der gerne gemacht wird, ist das ausgemistete Gegenstände nicht sofort weggebracht werden. Dieser Fehler ist mir erst vor kurzem selbst passiert und schwupps sind zwei Kleidungsstücke wieder zurück in meinen Schrank gewandert.
Wenn es dir wirklich schwer fällt dich zu entscheiden, dann nutze wie zuvor beschrieben eine Dilemma Box und ansonsten so schnell wie möglich weg mit den Gegenständen und Kleidungsstücken.
Feiere dich für deinen Erfolg
Zu guter Letzt tritt einen Schritt zurück und feiere dich für das, was du geschafft hast. So oft legen wir den Fokus nur auf das, was wir nicht erreicht haben oder nicht abgeschlossen haben und vergessen dabei uns anzuerkennen und zu feiern für das was wir geschafft haben.
Gönn dir also eine Pause und belohne dich mit etwas, dass dir gut tut.
Lass dich unterstützen
Wie du siehst ist Ausmisten keine Kurzstrecke, sondern es gleicht eher einem Marthon, in dem du über eine längere Strecke dein Energie reininvestieren darfst, um am Ende mit mehr Freiheit, Klarheit und auch mehr Lebenszeit belohnt zu werden.
Wenn du aber lieber die Abkürzung nimmst oder deine Energie nur in einen Halbmarthon investieren möchtest, dann freu ich mich wenn ich dich unterstützen darf.
Dies kann vor Ort bei dir sein, wo ich dich beim Ausmisten anleite, dir zeige wie du dich leichter entscheiden kannst und wir anschließend gemeinsam ein für dich passendes Ordnungsystem entwickeln.
Meine Unterstützung bekommst du aber auch online, wo ich dich 1:1 per Zoom begleite, wir gemeinsame Ziele festlegen und ich dir in regelmäßigen Calls all deine Fragen beantworte.
In einem kostenlosen Kennenlerngespräch klären wir vorab welcher Rahmen am besten für unsere Zusammenarbeit passt. Nimm gerne HIER mit mir Kontakt auf.
Liebe Carmen,
am besten hat mir die Frageliste gefallen. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Natürlich kann etwas weg wenn keine der Fragen mit Ja beantwortbar ist. Und trotzdem liegen so viele Dinge da bei denen es so ist.
vielen lieben Dank für diesen inspirierenden Artikel
Herzliche Grüße
Sylvia
Liebe Sylvia, ja das Loslassen von Dingen braucht etwas Training. Wenn es dir zu Beginn noch schwer fällt, kannst du dir eine Box anlegen, in der du Kleidungsstücke, von denen du dich noch nicht trennen kannst, noch für ein Jahr aufbewahrst und erst dann weggibst.
Mir fällts auch leichter mich endgültig zu entscheiden, wenn ich meine Vielleicht-Teile eine zeitlang regelmäßig trage, um so rauszufinden ob ich sie wirklich gerne mag.
Viel Spaß beim Ausprobieren!